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China sperrt VPN-Zugänge ab 02/2018

Nachrichtenagentur berichtet: China blockiert ab 1. Februar 2018 alle VPN-Verbindungen

China sperrt VPN-Zugänge – einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge wird die chinesische Regierung ab dem 1. Februar 2018 alle unlizenzierten VPN-Verbindungen im Land verbieten. Die Zensur betrifft zukünftig demnach nicht mehr nur die meisten Chinesen, sondern auch internationale Unternehmen mit Sitz bzw. Niederlassung in China, die eine VPN-Leitung für grenzüberschreitende Geschäfte nutzen.

Bisher: Mit VPN-Tunneln die „Große Firewall“ Chinas umgehen

Mit Hilfe eines sogenannten Virtual Private Networks (VPN) war es bisher möglich, die „Große Firewall“ (Webblockade) Chinas zu umgehen. Denn Nutzer können in einem VPN anstelle einer chinesischen Landeskennung mit einer ausländischen im Internet surfen. Auf diese Weise waren bisher gesperrte Inhalte wie z. B. Facebook, Twitter, Instagram, Wikipedia und Google sowie kritische Nachrichtenmedien trotz chinesischer Zensur erreichbar. Unternehmen können mit Hilfe von VPN-Zugängen ihre Kommunikation vor Dritten schützen und sensible Daten übermitteln, ohne dass diese mitgelesen werden.

Abschaltung aller VPN-Zugänge in China: Gerücht oder Tatsache?

Die Meldung „China sperrt VPN-Zugänge“ ist nicht neu, scheint nun aber konkreter zu werden. Sowohl Details sowie das Datum 1. Februar 2018 sind trotzdem nicht von offizieller Seite bestätigt. Doch auch wenn die chinesische Regierung Nutzer und Unternehmen scheinbar absichtlich im Unklaren lässt, verdichten sich die Hinweise, dass der chinesische Staat in den nächsten Wochen freie Zugänge ins Internet abschalten wird. Dazu sollen die drei großen, staatlichen Telekommunikationsanbieter den Auftrag bekommen haben, den Zugang ihrer Kunden via VPN-Tunnel zu blockieren.

Welche Möglichkeiten haben Unternehmen, weiterhin Datenleitungen nach Deutschland zu nutzen?

Internationale Unternehmen mit Standorten in China nutzen Datenleitungen in der Regel, um ihre Kommunikation mit der Zentrale z.B. in Deutschland abzuwickeln. Technisch werden dafür sowohl VPN-Verbindungen via IPsec über das Internet genutzt, als auch MPLS-Verbindungen, d.h. geschlossene private IP-Netze.

Bei IPsec Verbindungen war es auch die letzten Jahre schon empfehlenswert diese bei den chinesischen Behörden anzumelden und die entsprechenden Schlüssel zu hinterlegen. Dann war – und sollte auch zukünftig – ein entsprechender Datenaustausch möglich sein. Dies allerdings für den „Preis“, dass chinesische Behörden ggfls. mitlesen können.

Werden MPLS-Leitungen genutzt, erfolgt diese Anbindung nicht über das öffentliche Internet. Standardmässig wird dann auch keine Verschlüsselung eingesetzt. Die Erfahrung zeigt, dass es bei diesen Anbindungen bisher nahezu keine Einschränkungen zu geben scheint. Ausnahme: In Fällen, in denen auf den MPLS-Netzen zusätzlich Verschlüsselung eingesetzt wird, berichten Anbieter und Kunden ebenfalls von Leitungsproblemen.

 

 

Fazit

Während Privatpersonen zukünftig wohl nicht mehr mit Datenverbindungen ins Ausland kommen werden, können Unternehmen weiterhin Datenleitungen nutzen. Allerdings wird es wohl keine Möglichkeit mehr geben, die transportierten Daten zu verschlüsseln.

Unabhängig von Sicherheitserwägungen spielen bei den Standleitungen natürlich weiterhin auch Kosten und Übertragungsqualität eine große Rolle. Nutzen Sie die Expertise von MPC, um eine passende Anbindung für Ihr Unternehmen zu finden. Kontaktieren Sie uns.

 

Update April 2018

Seit Anfang April 2018 wurde das China VPN Verbot deutlich verschärft.

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