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Aktuell: Ergebnis der 5G Auktion

So verteilen sich die Frequenzblöcke auf die Bieter

Die 5G Auktion in Mainz endete am 12.06.2019 mit einem Gesamterlös von 6,5 Milliarden Euro. Am meisten investieren die beiden großen Anbieter Telekom und Vodafone in die 5G-Frequenzen. Aber auch Telefónica und Drillisch erwarben wertvolle Frequenzblöcke. Konkret verteilen sich die vertsteigerten Blöcke wie folgt:

Die Telekom ersteigerte insgesamt 13 Frequenzblöcke. Davon vier 2 GHz-Blöcke (alle ab 2021 verfügbar) und neun 3,6 GHz-Blöcke für insgesamt 2,175 Milliarden Euro. Vodafone gewann für 1,880 Milliarden Euro 12 Frequenzblöcke – vier im 2 GHz-Bereich (ein Block ab 2026, alle anderen ab 2021) und acht im 3,6 GHz-Bereich. Für insgesamt 1,425 Milliarden Euro sicherte sich Telefónica 9 Frequenzblöcke: zwei 2 GHz-Blöcke (einer ab 2021, einer ab 2026) und sieben 3,6 GHz-Blöcke. Der Newcomer Drillisch (ein Tochterunternehmen der United Internet AG, bekannt durch 1&1) erwarb für 1,070 Milliarden Euro 7 Frequenzblöcke. Davon zwei im Bereich von 2 GHz (einer ab 2021, einer ab 2026) und fünf im Bereich von 3,6 GHz.

Um was ging es bei der 5G Auktion?

Am 19. März 2019 begann die Bundesnetzagentur (BNetzA) mit der Versteigerung von insgesamt 41 Frequenzblöcken im Bereich von 2 GHz sowie 3,4 bis 3,7 GHz (3,6 GHz) in Mainz. Die bisher längste Auktion in der Geschichte der BNetzA nahm letzte Woche endlich ein Ende. Teilnehmer der 5G Auktion waren die Mobilfunkanbieter Telekom Deutschland GmbH, Vodafone GmbH, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG sowie der Neueinsteiger Drillisch Netz AG. Die Laufzeit der ersteigerten Frequenzen ist bis Ende 2040 befristet. Zu den Vergaberegeln der 5G Frequenzauktion geht es hier.

Bei den 2 GHz Frequenzen handelt es sich um die heutigen UMTS (3G) Frequenzen. Da diese Ende 2020 auslaufen, mussten sie neu versteigert werden, um die bereits existierende Versorgung zu erhalten. Mit den neuen Frequenzen im Bereich 3,4 bis 3,7 GHz lassen sich deutlich schnellere Geschwindigkeiten und geringere Latenzzeiten erreichen. Mit ihnen soll 5G und damit Gigabitgeschwindigkeiten im Mobilfunk Realität werden. Sowohl 2 GHz als auch 3,4 bis 3,7 GHz lassen sich für 5G nutzen. Die 2 GHz Frequenzen dürfen allerdings erst nach der Abschaltung von UMTS für 5G genutzt werden. Dies wird zum Teil erst ab 2025 der Fall sein.

Erlöse der 5G Auktion höher als erwartet

Vor Beginn der 5G Auktion waren Fachleute von Einnahmen zwischen 3 und 5 Milliarden Euro ausgegangen. Der erzielte Betrag von 6,5 Milliarden Euro übersteigt diese Erwartungen deutlich. Die höheren Kosten der Frequenzen bedeuten leider weniger verfügbare Mittel für den eigentlichen Aufbau des 5G-Netzes. Welche Folgen das haben wird, ist noch nicht absehbar. Möglicherweise könnten z. B. die Preise für zukünftige 5G-Tarife deutlich höher ausfallen.

Was ist 5G?

5G ist der Mobilfunkstandard der fünften Generation. Er ermöglicht größere Bandbreiten und damit schnelleres Internet sowie sehr niedrige Latenzzeiten, die für reibungslose Abläufe sorgen. Weitere wichtige Merkmale von 5G sind die geringe Störanfälligkeit und eine flächendeckende Verfügbarkeit. Damit wird 5G technische Funktionen unterstützen, die mit den bisherigen Netzstandards noch nicht möglich sind. Der neue Standard gilt als digitale Schlüsseltechnologie der nächsten 10 bis 20 Jahre.

Anwendungsmöglichkeiten von 5G

Die Anwendungsmöglichkeiten von 5G kann man in drei Bereiche einteilen: Enhanced Mobile Broadband (eMBB), Massive Machine Type Communication (mMTC) und Ultra Reliable and Low Latency Communication (uRLLC).

Enhanced Mobile Broadband (eMBB): Hohe Bandbreiten für noch schnelleres Internet ermöglichen vor allem privaten Nutzern Anwendungen wie z. B. hochauflösendes Streaming von Videos – auch wenn die Nutzerdichte in einer Zelle sehr hoch ist (z. B. Fußballstadion).

Massive Machine Type Communication (mMTC): Maschinen kommunizieren mit Maschinen (Industrie 4.0, IoT-Kommunikation). Die Anzahl vernetzter Maschinen, Anlagen, Geräte und Sensoren wird insbesondere aufgrund der hohen Reichweite und Gebäudedurchdringung von 5G stark steigen. Beispiele: Smart Metering, Smart Agriculture, Smart City etc.

Ultra Reliable and Low Latency Communication (uRLLC): Latenzarme, hochverfügbare Verbindungen ermöglichen zum Beispiel kritische Anwendungen in Echtzeit wie autonomes Fahren und ferngesteuerte Roboter am Bau oder in der Telemedizin.

Campus-Netze mit 5G

Auf Antrag vergibt die Bundesnetzagentur weitere lokale Frequenzen, sogenannte Campus-Netze. Diese sind somit von der 5G Auktion ausgenommen. Große deutsche Konzerne wie BASF, Siemens, Bosch, die Deutsche Messe, BMW, Daimler und Volkswagen sowie der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport erwägen den Aufbau eines solchen Campus-Netzes. Vorteil für die Unternehmen: Unabhängigkeit von den Netzbetreibern, mit denen sie bisher zusammenarbeiten.

Wie können auch Sie und Ihr Unternehmen vom neuen Mobilfunkstandard 5G profitieren? Wir beraten Sie gerne.

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