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EU Roaming nach dem Brexit

Wird mobiles Telefonieren und Surfen für EU-Bürger in Großbritannien jetzt teurer?

Großbritannien hat zum 31.01.2020 die Europäische Union offiziell verlassen. Deutsche Mobilfunkkunden fragen sich nun, ob die in 2017 verabschiedete Roam-like-at-home-Regelung bzw. der regulierte EU-Roaming-Tarif trotzdem noch für sie gelten. Oder werden ab sofort beim Aufenthalt im Vereinigten Königreich wieder Roaming-Gebühren fällig? Und wenn ja, in welcher Höhe? Alle drei deutschen Mobilfunkanbieter haben mitgeteilt, dass sich am EU Roaming nach dem Brexit vorerst nichts ändern wird. In der Übergangsfrist bis zum 31.12.2020, bleiben die bisher geltenden Vereinbarungen zum EU Roaming unverändert bestehen.

Telekom: Welche Gebühren fallen für das EU Roaming nach dem Brexit an?

Auch nach dem Brexit ändert sich für Telekom Mobilfunkkunden erstmal nichts an der aktuellen EU Roaming-Verordnung. Die Telekom teilte mit, dass vorerst nicht absehbar ist, wie die künftigen Beziehungen des Vereinigten Königreichs zur EU im Detail aussehen werden. Aber unabhängig davon würden die Mobilfunktarife der Telekom schon heute europäische Länder einschließen, die nicht Mitglied der EU sind. Dabei bezieht man sich zum Beispiel auf die Schweiz, für die als freiwilliges Angebot ebenfalls die EU-Vereinbarungen gelten. Auf ihrer Website teilt die Telekom mit, dass die aktuellen Roaming-Preise bis zum 31.12.2020 für Großbritannien unverändert bleiben. In der Übergangsfrist bis Ende 2020 werden die Briten weiterhin als EU-Mitglied behandelt. Außerdem bleibt die bisherige Ländergruppenzuteilung unverändert.

Vodafone: Kein Ende der EU-Roaming-Vereinbarung?

Laut Vodafone gibt es bis dato keine Hinweise darauf, dass Großbritannien in Zukunft nicht mehr am regulierten EU-Roaming teilnehmen möchte. Der Konzern sieht die Entscheidung über den Fortbestand des EU Roaming nach dem Brexit bei den Briten. Auf seiner Website informiert der Düsseldorfer Mobilfunkanbieter seine Kunden, dass sich an den Tarifen vorerst nichts ändert. Großbritannien bleibe auch nach dem Brexit bis zum 31.12.2020 Teil der EU-Roaming-Zone. Außerdem weist Vodafone darauf hin, dass auch die Nicht-EU-Mitglieder Island, Liechtenstein und Norwegen an der EU-Roaming-Regulierung teilnehmen. Das wäre langfristig auch für Großbritannien vorstellbar.

Telefónica: Großbritannien in Weltzone 2 oder 3?

Telefónica teilte mit, dass die EU-Roaming-Regelung für Großbritannien nach dem Austritt aus der EU theoretisch endet und UK dann wahrscheinlich der Weltzone 2 oder Weltzone 3 zugeordnet werden müsste. Trotzdem müssen deutsche O2-Kunden bei Reisen nach Großbritannien vorerst bis zum 31. Dezember 2020 keine Extra-Gebühren für das Telefonieren, Surfen und den Versand von SMS bezahlen. In der Übergangsfrist bleiben die 2017 vereinbarten regulierten EU-Roaming-Tarife bestehen. Und auch danach rechnet Telefónica nicht damit, dass es tatsächlich zu einer Einordnung von Großbritannien in die Weltzone 2 oder 3 kommt.

Zukunft langfristig unklar

Bei allen drei deutschen Mobilfunkanbietern ändert sich also bis zum 31. Dezember 2020 am EU Roaming nach dem Brexit nichts. Bis Ende des Jahres können sich Kunden nach wie vor auf die regulierten EU-Roaming-Tarife bei Reisen nach Großbritannien verlassen. Wie es allerdings im nächsten Jahr aussieht – also nachdem die Übergangsfrist abgelaufen ist – das bleibt vorerst völlig unklar. Entscheidend wird sein, ob das Vereinigte Königreich zukünftig den sogenannten EFTA-Staaten und damit dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) angehören wird. Denn dann könnten die schon heute für die EFTA-Staaten Island, Liechtenstein und Norwegen geltenden regulierten EU-Roaming-Bedingungen auch auf Großbritannien ausgeweitet werden.

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