Die Menge an Daten, die durchs Netz müssen, wächst täglich. Immer mehr Geräte, Dienste und Anwendungen greifen auf das Internet zu und erzeugen in der Summe weltweit gigantische Datenströme. Um den aktuellen Breitbandanforderungen von Unternehmen gerecht zu werden, ist eine Glasfaser Standleitung derzeit ideal für die Datenübertragung. Wir haben für Sie die häufigsten Fragen und Antworten zu Glasfaser (FAQ) zusammengestellt.
Die 10 häufigsten Fragen und Antworten zu Glasfaser:
1. Was ist FTTB?
FTTB steht für Fiber-to-the-Building bzw. Fiber-to-the-Basement. Es bedeutet, dass das Glasfaserkabel bis zum Gebäude verlegt wird. Häufig endet es in diesen Fällen im Keller. Anschließend werden innerhalb des Gebäudes vorhandene Kupferkabel genutzt, um bis zur Wohnung des Teilnehmeranschlusses zu kommen. Je weniger man auf Kupferkabel zurückgreifen muss, umso höher fallen die Endgeschwindigkeiten aus und desto stabiler ist die Verbindung. FTTB kommt hauptsächlich in Städten zum Einsatz, z. B. für Hochhäuser, Mehrfamilienhäuser oder Wohnanlagen.
2. Was ist FTTH?
FTTH bedeutet Fiber-to-the-Home – also Glasfaser bis in die Wohnung. Hierbei wird das Glasfaserkabel sogar bis in die Wohnungen bzw. Einfamilienhäuser geführt. Es endet üblicherweise an einer Anschlussdose in der Wand. Diese befindet sich an einer zentralen Stelle der Wohnung / des Hauses. Bei FTTH erfolgt die Datenübertagung also ausschließlich über Glasfaserkabel.
3. Was ist eine Glasfaser?
Eine Glasfaser ist eine aus Glas gefertigte lange dünne Faser. Zur Herstellung werden aus einer Glasschmelze lange, dünne Fäden gezogen. Die so gewonnenen Fasern können im Anschluss zu vielen, verschiedenen Produkten weiterverarbeitet werden. Der wichtigste Einsatzbereich von Glasfasern ist die Datenübertragung. Da Glasfasern die Daten via optischem Signal transportieren, zählen sie zu den Lichtwellenleitern (LWL). Unbeleuchtete Glasfasern werden wiederum Dark Fiber genannt.
Glasfaser Quick Check
kostenfrei Vorteile prüfen
4. Welche Geschwindigkeit ist mit Glasfaser möglich?
Für Privatkunden sind derzeit Anschlüsse mit Geschwindigkeiten bis 1 GBit/s buchbar. Auf Anfrage können Geschäftskunden sogar bis zu 100 GBit/s beziehen. Rein technischen gesehen können Glasfaserleitungen sogar Terabit-Geschwindigkeiten übertragen. So erzielte eine Universität im Süden Englands (Southampton) in einem Test eine Rekordgeschwindigkeit von 73,7 Terabit pro Sekunde.
5. Was ist Glasfaser Internet?
Internet, das auf Glasfaser basiert, überträgt die Daten mit Hilfe optischer Signale. Auf diese Weise sind schnellere Übertragungsgeschwindigkeiten möglich. Außerdem ist diese Art der Datenübertragung unempfindlicher gegenüber elektrischen und magnetischen Störeinflüssen. Zudem tritt selbst über längere Strecken kein Geschwindigkeits- und Qualitätsverlust ein. Im Vergleich zu Glasfasern übertragen Kupferkabel die Daten durch elektronische Impulse, was die oben genannten Vorteile der Glasfaser nicht unterstützt.
6. Wie ist ein Glasfaserkabel aufgebaut?
Ein Glasfaserkabel besteht aus 5 Schichten: In der Mitte befindet sich das Kernglas, das wiederum vom Mantelglas umgeben ist. Anschließend folgt eine Primär- und Sekundär-Schutzbeschichtung. Den Abschluss bildet der Außenmantel.
- Kernglas (engl. core): In der Mitte befindet sich der Kern aus Quarzglas. Er überträgt das Datensignal via Licht. Je größer der Kern ist, umso mehr Licht kann das Kabel transportieren.
- Mantelglas (engl. cladding): Um den Kern herum befindet sich ein Mantel, der ebenfalls aus Quarzglas besteht. Er spiegelt das Licht zurück in den Kern, wenn es an die Grenze der Glasfaser kommt. Der Mantel dient somit zur Begrenzung der Ausbreitung der Lichtwellen.
- Primär-Schutzbeschichtung (engl. coating): Kern und Mantel umgibt ein Schutzmantel aus Kunststoff. Er dient zur Verstärkung und schützt Kern und Mantel vor mechanischen Schäden und Feuchtigkeit.
- Sekundär-Schutzbeschichtung (engl. buffering): Einen weiteren Schutz gegen Druck und Spannung von außen beim Verlegen bieten Verstärkungsfasern. Hierfür kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz.
- Außenmantel (engl. jacket): Er bildet den Abschluss und kann je nach Einsatzort entweder aus PVC oder LSZH (Low Smoke Zero Halogen) bestehen. Letztere Variante ist halogenfrei – somit flamm-hemmend. Das verhindert die Ausbreitung von Feuer.
7. Welche Anbieter haben Glasfaser?
In Deutschland können Kunden bei diesen Anbietern einen Glasfaser Anschluss beziehen:
- Telekom
- Vodafone
- Deutsche Glasfaser
- M-net
- NetCologne
- EWE
- 1&1 Versatel
- Colt
- euNetworks
Darüber hinaus bieten auch einige kleine, regionale Anbieter einen Glasfaser Anschluss an wie z. B. BITel, DNS:NET, EINS, entega, HTP, inexio, LüneCom, NetCom Kassel, osnatel, Regionet, Stiegeler IT, Schlau.com, Stadtwerke Marburg, SWM Net, wilhelm.tel.
8. Wie wird Glasfaser verlegt?
Für das Verlegen von Glasfaser kommen folgende Verfahren in Frage: Klassischer Tiefbau, Trenchingverfahren, Horizontal-Spülrohrverfahren, Pressbohrung (Erdrakete), Pflugverfahren sowie der Hochbau (Verlegen entlang oberirdischer Leitungen).
Abhängig von den baulichen, landschaftlichen bzw. örtlichen Gegebenheiten können verschiedene Verlegetechniken zum Einsatz kommen. Beim konventionellen Tiefbau wird die Erdoberfläche geöffnet und ein 60 bis 125 cm tiefer Graben ausgehoben. Nachdem das Glasfaserkabel verlegt ist, wird der Graben aufgefüllt und die Oberfläche wiederhergestellt. Das Verfahren hat sich zwar einerseits bewährt und punktet mit einer hohen Lebensdauer. Andererseits ist der Tiefbau aufwändig, teuer und beeinträchtigt durch lange Baustellenzeiten die Menschen und den Verkehr vor Ort.
Neben dem Tiefbau kommen aber auch alternative, mindertiefe Verfahren für das Verlegen von Glasfaserkabeln zum Einsatz. Hier sind zum Beispiel die sogenannten Trenching-Verfahren (Nano-, Micro-, Mini- oder Macro-Trenching) zu nennen. Beim Trenching wird ein schmaler Schlitz mit einer Grabenbreiten zwischen 2 bis 30 cm (je nach angewandtem Verfahren) in die Straßenoberfläche gefräst. Anschließend wird die Glasfaser mit Hilfe von Mikrorohren verlegt und die Oberfläche wird unmittelbar wieder verschlossen. Trenching ist insgesamt deutlich schneller als der herkömmliche Tiefbau. Außerdem sind die nötigen Baustellen kleiner mit kürzeren Baustellenzeiten. Somit sind die Einschränkungen für Verkehr und Bewohner deutlich reduziert. Und natürlich spart das Baukosten. Gleichzeitig steigt aber auch das Risiko von Kabelschäden durch die geringe Verlegetiefe.
Neben dem Trenching kommen noch weitere alternative Verfahren für das Verlegen von Glasfaserkabeln in Frage:
- Horizontal-Spülbohrverfahren
- Pressbohrung (Erdrakete)
- Pflugverfahren
- Hochbau (Verlegen entlang oberirdischer Leitungen)
9. Was kostet Glasfaser verlegen?
Ein Meter Glasfaser inklusive Grabungsarbeiten kostet außerhalb der Ortslage (unbefestigte Oberflächen) zwischen 20 und 100 Euro. Dagegen ist das Verlegen innerhalb von Orten (befestigte und unbefestigte Oberflächen) teurer und liegt pro Meter zwischen 100 und 200 EUR. Am teuersten ist das Verlegen von Glasfaser in der Stadt (befestigte Oberflächen/Kabelkanalbau) mit ca. 200 bis 400 EUR pro Meter. Je nach Vorgaben von Gemeinden bzw. Städten und abhängig von ggf. besonderen örtlichen Gegebenheiten, können die Kosten aber auch deutlich darüber liegen.
10. Was sind die Vorteile von Glasfaser?
- Extrem hohe Bandbreiten (bis 100 GBit/s) und schnellere Geschwindigkeit >> ideal für datenintensive Anwendungen (z. B. auch Cloud Services wie Office 365)
- Hohe Stabilität / geringe Störanfälligkeit
- Hohe Abhörsicherheit
- Kein Absinken der Datenrate mit steigender Nutzerzahl
- Dünnere und leichtere Kabel >> im Vergleich zu Kupferkabeln können mehr Fasern zu einem Kabel gebündelt werden
Wenn wir noch nicht all Ihre Fragen und Antworten zu Glasfaser beantworten konnten, kontaktieren Sie uns. Unsere Experten stehen Ihnen mit ihrem Fachwissen gerne zur Verfügung.