Glasfaser Tarife: Welcher ist der richtige für Ihre Anforderungen?
Die Anforderungen an einen Highspeed-Anschluss von Privat- und Geschäftskunden, und auch von Geschäftskunde zu Geschäftskunde, sind in der Regel recht unterschiedlich. Die Netzbetreiber bieten deshalb verschiedene Glasfaser Tarife an. Was steckt drin im jeweiligen Tarif? Und welcher ist der passende für Sie?
Glasfaser Tarife im Überblick
Fest steht: Ein Glasfaseranschluss bietet viele Vorteile. Er ermöglicht den schnellen Down- und Upload großer Datenmengen und bietet eine stabile Leistung. Zudem ist er weniger störanfällig als ältere Technologien und verkleinert den ökologischen Fußabdruck. All diese Vorteile machen Glasfaser zur Kommunikationstechnologie der Zukunft.
Aber was muss eine bedarfsgerechte Internetverbindung für Privat- und Geschäftskunden können? Aus den unterschiedlichen Anforderungen an Performance, Sicherheit und Service leiten sich grob drei Kategorien für Glasfaser-Tarife ab:
- Privatkunden: FTTH (Fiber to the Home), FTTB (Fiber to the Building), FTTC (Fiber to the Curb), asymmetrisch, keine feste IP-Adresse, keine garantierte Bandbreite
- Geschäftskunden (Kleinst- und Kleinunternehmen): asymmetrisch, optional feste IP-Adresse, Geschäftskunden-Hotline
- Geschäftskunden (mittlere und Groß-Unternehmen): symmetrische, feste IP-Adresse, garantierte Bandbreite, hochwertiger Router, kurze Entstörzeiten, Geschäftskunden-Hotline 24/7
Tarife für Privatkunden: Glasfaseranschluss oder VDSL?
Ein Glasfaser Tarif kostet für Privatkunden, je nach Leistung, zwischen ca. 45 und 90 Euro pro Monat. Damit sind Übertragungsraten von bis zu 1 GBit/s möglich. Reine Glasfaserverbindungen sind jedoch noch längst nicht überall verfügbar. Die Webseiten der Anbieter geben Aufschluss: Interessenten können hier die Verfügbarkeit für den gewünschten Standort prüfen, und, falls noch keine Glasfaserleitung liegt, Interesse bekunden. Dies kann den Ausbau anregen oder beschleunigen.
Aber Achtung: Bei Glasfaseranschlüssen gibt es Unterschiede. Dabei kommt es darauf an, bis wohin die Glasfaser-Leitung verlegt ist: Mit FTTB (Fiber to the Building) endet die Glasfaser direkt im Gebäude. Mit FTTH (Fiber to the Home) reicht die Glasfaservernetzung sogar bis in den Wohnbereich. Dagegen bleiben bei der FTTC- oder auch VDSL-Technologie für das letzte Stück vom Verteilerkasten bis in den Wohnraum die alten Kupferkabelleitungen im Einsatz. Dies wirkt sich – besonders während der Nutzungsspitzen in der Nachbarschaft – auf die Leistung einer Internetverbindung aus.
High-Speed-Bandbreite nicht immer garantiert
VDSL bzw. FTTC können nicht die Übertragungsgeschwindigkeiten garantieren, die ein Privatkunde gebucht hat. Dies hat physikalische Gründe: Je größer die Entfernung vom Verteiler zum Haus, desto weniger Leistung kommt beim Nutzer an. Ein weiterer nachteiliger Effekt: Wenn mehrere Nachbarn gleichzeitig das Internet nutzen um große Datenmengen zu laden, kommen diese nur noch schleppend an.
Auch die TV-Kabel-Lösung von Vodafone stößt irgendwann an ihre Grenzen: Der Netzbetreiber bietet für Privatkunden als High-Speed-Lösung eine Kombination aus Koaxialkabel und Glasfaser an. Anders als bei DSL kann Vodafone per Kabel über die neue Technik DOCSIS 3.1 nach eigenen Angaben bereits 22 Millionen Kabelanschlüsse mit Geschwindigkeiten bis zu 1.000 MBit/s versorgen. Der Red Internet & Phone 1000 Cable genannte Gigabit-Tarif erreicht zwar hohe Geschwindigkeiten, kann aber bei Nutzungsspitzen Leistungsschwankungen zeigen.
Asymmetrische Leitungen für Privatkunden
Private Internetnutzer laden in der Regel deutlich mehr Daten herunter als hoch, beispielsweise wenn sie ein Video streamen. Da die Geschwindigkeit beim Download also deutlich höher sein muss als beim Upload, sind diese Leitungen in der Regel asymmetrisch aufgebaut. Die Tarife sind daran angepasst. So müssen Privatkunden nicht für unnötige Upstream-Bandbreiten zahlen.
Die asymmetrischen FTTC- bzw. VDSL-Anschlüsse erreichen Downstream-Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s. Im Upstream sind bis zu 10 MBit/s möglich. Mit ergänzenden Technologien wie dem VDSL Super Vectoring sind Geschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s möglich. Glasfaser erreicht Übertragungsgeschwindigkeiten im Downstream 100 bis 1.000 MBit/s, im Upstream 50 bis 200 MBit/s.
Glasfaser Tarife für Geschäftskunden – von Low-Budget bis Königsklasse
In der Geschäftswelt sind die Anforderungen an eine bedarfsgerechte Internetverbindung meist ganz andere als für Privatkunden, wobei sie sich auch untereinander stark unterscheiden: Zwar bestimmen auch hier Parameter wie Performance, Sicherheit und Service eine bedarfsgerechte Internetverbindung, aber kleine Unternehmen haben andere Anforderungen an ihre Internetverbindung als mittlere oder Großunternehmen. Die Netzbetreiber bieten deshalb unterschiedliche bedarfsgerechte Glasfaser Tarife für kleine Geschäftskunden an. Die Glasfaser Tarife kosten – je nach Leistung – etwa bei Deutsche Glasfaser zwischen 70 und 120 Euro und bei der Telekom zwischen 70 und 130 Euro pro Monat. Für mittlere und große Geschäftskunden werden ausschließlich symmetrische Glasfaseranbindungen genutzt. Diese bieten garantierte Bandbreiten und nochmals bessere SLAs. Dies wirkt sich natürlich auf den Tarif aus: So kostet eine 100 MBit/s symmetrische Glasfaserleitung zwischen 400 und 600 Euro pro Monat.
Glasfaser Tarife speziell für den Mittelstand
Mit ihrem Glasfaser Tarif DeutschlandLAN Connect IP bietet beispielsweise die Telekom speziell für mittelständische Unternehmen eine bedarfsgerechte Glasfaser-Lösung an. Sie beinhaltet eine symmetrische Glasfaser-Infrastruktur mit garantierten Bandbreiten bis zu 1.000 MBit/s und fester IP-Adresse. E-Mail-Kundenservice und eine garantierte Entsörzeit von acht Stunden sind inklusive. Diese Infrastruktur ist flexibel an den Bedarf eines Kunden anpassbar/integrierbar und außerdem bundesweit verfügbar.
Zukunftsweisend: Ein Anschluss, viele Dienste
Ebenfalls ein hohes Maß an Flexibilität verspricht das Business Premium Access (BPA) Portfolio der Telekom, bei dem Anschluss und Dienste voneinander getrennt sind. Der symmetrische Anschluss bildet die Basis zur Nutzung verschiedener Dienste – von Telefonie über Internet bis zu Cloud-Lösungen – mit skalierbarer Bandbreite für jeden einzelnen gebuchten Dienst. Geschäftskunden können so über einen einzigen Anschluss je nach Bedarf flexibel verschiedene IP-Dienste buchen, mit bis zu 10 GBits/s garantierter Bandbreite für die gebuchten Dienste. Um höchste Ausfallsicherheit zu gewährleisten, gibt es außerdem optional eine Redundanzlösung. Auch bei diesem Glasfaser Tarif ist eine Entstörzeit innerhalb acht Stunden sowie eine 24/7 Servicebereitschaft garantiert.
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