GPON: Gigabit Passive Optical Network
Die in Deutschland am häufigsten eingesetzte Methode, um FTTH-Glasfaseranschlüsse zu bauen, ist GPON (Gigabit Passive Optical Network). Bei dieser Technik teilen sich 32 bis 64 Haushalte eine einzige Glasfaserleitung. Es handelt sich also um ein shared medium.
Ideal wäre natürlich eine eigene direkte Glasfaserverbindung vom Verteiler zu jedem einzelnen Nutzer. Allerdings ist das wesentlich teurer und auch technisch wenig sinnvoll: Denn auch wenn jede einzelne Glasfaserfiber extrem dünn ist, müssten meterdicke Kabelstränge verlegt werden, damit jeder Haushalt eines Ortes oder einer Stadt seine eigene Glasfaserleitung erhält. Außerdem wäre der Energieaufwand unverhältnismäßig hoch. Dieses Vorgehen ist also weder technisch noch wirtschaftlich sinnvoll.
Das kann GPON
Über einen optischen Splitter teilen sich alle Nutzer eine Bandbreite von maximal 2,5 GBit/s im Downstream und etwa 1,25 GBit/s im Upstream. Der Splitter verteilt das Signal von der Vermittlungsstelle gleichmäßig auf 32 oder 64 Ausgänge. Das heißt, alle Teilnehmer empfangen das gleiche Signal und damit auch die Daten, die für andere Teilnehmer bestimmt sind. Da die Daten aber individuell verschlüsselt sind, kann der Empfänger nur die Daten entschlüsseln, für die er den Schlüssel hat.
Beim Downstream wird eine Wellenlänge von 1490 nm genutzt, während der Upstream bei 1310 nm erfolgt. Anders als Ethernet arbeitet GPON synchron. Das hat den Vorteil, dass der Netzbetreiber Bandbreite reservieren und Quality of Service (QoS) garantieren kann.
Was ist AON und PON?
Weltweit kommen beim Ausbau der Glasfasernetze grundsätzlich zwei Techniken in Frage:
- AON (Active Optical Network)
- PON (Passive Optical Network)
AON:
Spezielle Hardware sortiert aktiv und elektronisch die Daten. Hierfür wird ein Verteilerhäuschen am Straßenrand benötigt. Allerdings braucht dieses eine eigene Stromversorgung und muss regelmäßig gewartet werden. Das ist teuer. Von Vorteil ist aber, dass im Netz jeder Kunde seinen eigenen Port/Zugang erhält.
PON:
Dagegen verwendet PON eine passive Lösung in Form eines Splitters. Die Daten werden an alle angeschlossenen Teilnehmer gesendet. Aber: Entschlüsseln kann die Daten nur der Router, der die ausgehende Anfrage gesendet hat. PON ist wesentlich kostengünstiger als AON und hat sich deshalb beim Glasfaserausbau durchgesetzt.
Die GPON-Technik (Gigabit Passive Optical Network) ist eine besondere Form des PON und dominiert hierzulande.
So funktioniert GPON
OLT:
Das OLT (Optical Line Terminal) ist das Hauptelement des Netzwerks und befindet sich in der lokalen Vermittlungsstelle des Netzbetreibers, dem Central Office (CT). Von dort führt ein Glasfaserkabel zum Straßenverteiler.
Splitter:
Im Straßenverteiler gelangt das Lichtsignal zu einem passiven optischen Splitter. Dieser teilt das erhaltene Signal in mehrere Signale auf 32 bis 64 Ausgänge bzw. Kunden auf.
ONT:
Die Glasfaser endet beim Kunden im ONT (Optical Network Terminator). Das ONT wandelt das optische Signal wieder in ein elektrisches Signal um.
Die maximale Entfernung von OLT und ONT darf 20 km betragen. Oft wird die Entfernung vom Netzbetreiber aber auf 16 km begrenzt, um einen guten Service gewährleisten zu können. Während OLT und ONT auf eine Stromversorgung angewiesen sind, benötigt der passive Splitter keine eigene Stromversorgung.
Auch Ihr Unternehmen kann von den vielen Vorteilen einer GPON-Glasfaseranbindung profitieren. Wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl des passenden Glasfaser-Anbieters. Nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf.