Typische Hürden und unerwartete Unterbrechungen des Tiefbaus
Schon bevor die für den Glasfaserausbau notwendigen Tiefbauarbeiten beginnen können, treten regelmäßig die gleichen Verzögerungen auf: Zum einen fehlt es häufig an Personal für die Durchführung der Arbeiten. Zum anderen sind die Bauämter häufig überlastet, was dazu führt, dass die Erteilung der nötigen Bau- und Verkehrsgenehmigungen lange dauert. Außerdem ist mit dem Antragsverfahren von Fördermitteln häufig ein großer administrativer Aufwand verbunden, der Zeit kostet.
Daneben kann es aber auch während der bereits laufenden Tiefbauarbeiten zu unvorhergesehenen Unterbrechungen kommen, die einen Baustopp nötig machen. Von solchen Ereignissen weiß Michael Prohl, ehemaliger Bauleiter Tiefbau bei einem der großen Netzbetreiber und heute Leiter der MPC Geschäftsstelle Rhein-Main, zu berichten.
Leichenfund bei Tiefbauarbeiten führt zu Baustopp
Während vorbereitender Tiefbauarbeiten für einen Düker (Flussquerung) im Böschungsbereich eines Flusses stieß die Baufirma auf Knochen. Nachdem man anfänglich davon ausging, dass es sich um Knochen eines Tieres handelte, vermutete man anhand der freigelegten Gebeine und des Brustkorbs bald, dass es sich möglicherweise um menschliche Knochen handeln könnte. Dies führte unweigerlich zu einer Unterbrechung der Tiefbauarbeiten. Die zuständige Kriminalpolizei wurde eingeschaltet. Diese sperrte die Baustelle für über eine Woche und untersuchte den Fund.
Tatsächlich bestätigte sich der Anfangsverdacht, dass man hier auf menschliche Knochen gestoßen war. Auf Nachfrage des Bauleiters bei der Kripo, erfuhr er einige Wochen später, dass man auf drei männliche Leichen gestoßen war. Eine Untersuchung der Knochen sowie entsprechende Hinweise wie Gürtelschnallen, Uniform- und Waffenteile ließen den Schluss zu, dass es sich um französische Soldaten handelte, die Anfang des 18. Jahrhunderts in den Napoleonischen Kriegen gefallen waren.
Beschädigte Gasleitung erzeugt haushohe Flamme
Bei einem anderen Tiefbauprojekt erreichte den Bauleiter früh morgens ein hektischer Anruf des Vorarbeiters des Tiefbauunternehmens. Er teilte mit, dass sein Kollege bei den Arbeiten aus Versehen eine Gasleitung getroffen habe. Auf dem Weg zur Baustelle informiert Michael Prohl die zuständigen Gaswerke. Schon aus der Ferne konnte er die mehr als haushoch brennende Stichflamme (ca. 8 m) sehen! Vor Ort angekommen versuchten die Tiefbauer gerade, die Flamme mit Erdreich zu ersticken. Der Bauleiter konnte diese Löschversuche gerade noch verhindern. Denn das wäre in dem Moment genau das Falsche gewesen: Schüttet man einen solchen Brand zu, kann das Feuer über die Gasleitung in das verbundene Haus wandern. Zumindest war das bei den damaligen Gasinstallationen so. Heute gibt es für diesen Fall Schutzmechanismen, die das Eindringen von Feuer ins Haus im Ernstfall verhindern.
Nachdem die eigenmächtigen Löschversuche rechtzeitig gestoppt wurden und größerer Schaden verhindert werden konnte, wurde der Brand gelöscht, indem die Gaswerke die zentrale Gaszufuhr abstellten. Ursache der riesigen Stichflamme, war ein kleines, stecknadelkopfgroßes Loch in der Gasleitung. Das Loch entstand, als man für die neu verlegte Telefonleitung mit Hilfe eines Gasbrenners eine Schrumpfmanschette für die Hauseinführung anpassen wollte. Unglücklicherweise traf man bei diesen Arbeiten mit dem Gasbrenner die benachbarte Gasleitung.
Fund einer Fliegerbombe verzögert Tiefbauarbeiten
Bei anderen Tiefbauarbeiten auf einem Hubschrauberlandeplatz auf amerikanischen Kasernengelände traf man bei den notwendigen Grabungen auf eine Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg. Alles wurde weiträumig gesperrt und der Kampfmittelräumdienst flog ein. Da man sich auf amerikanischen Gelände befand, musste Kontakt mit den verantwortlichen Ansprechpartnern der US-Kaserne aufgenommen werden. Aufgrund der nötigen Legitimationsprozesse war das nicht so einfach. Letztlich konnte die 500 kg Bombe aber erfolgreich entschärft werden und die Arbeiten konnten eine Woche später fortgesetzt werden.
Die oben geschilderten Verzögerungen bei der Glasfasererschließung sind natürlich sehr außergewöhnlich. Normalerweise kommt es nur zu den üblichen Zeitverzögerungen durch z. B. die Antragsstellung bei den Bauämtern. Wir sind zuversichtlich, jeden Standort innerhalb eines vernüftigen Zeitraums angeschlossen zu bekommen!
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