Wohin entwickelt sich die Sprachtelefonie?
Die Sprachtelefonie hat seit 2018 einen großen Wandel vollzogen. Durch die ISDN-Abschaltung und die Umstellung auf VoIP waren Kunden gezwungen, ihre Telefongespräche in die moderne All-IP-Welt zu transferieren.
Schon bald nach der Umstellung war klar, die Festnetz-Telefonie wird sich in Richtung Cloud weiterentwickeln. Eine Telefonanlage vor Ort ist damit Geschichte. Allerdings wurde dieser Trend im Jahr 2020 unvorhersehbar durch die Pandemie beeinflusst. Schnell hat sich eine neue Art der vernetzten Zusammenarbeit aus dem Homeoffice heraus durchgesetzt: Microsoft Teams.
Auch nach der Pandemie ist Teams im Arbeitsalltag sehr vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Die Vorteile der vernetzten Kommunikation und Zusammenarbeit möchte keiner mehr missen. Es liegt deshalb nahe, auch die externe Telefonie in die Oberfläche von Microsoft Teams zu integrieren. Aus diesem Grund ist der aktuelle Trend, den unsere Spezialisten im Markt beobachten, die Telefonie via Teams.
Technologiewechsel: ISDN geht – All-IP kommt
Mehr als 20 Jahre lang war ISDN der Standard des Kommunikationsnetzes in Deutschland. Der größte Bertreiber des deutschen ISDN-Netzes war die Telekom. Hauptsächlich drei Gründe führten aber zum Entschluss, ISDN abzuschalten und auf IP-Telefonie („Internet Protocol“) umzusteigen:
- Veraltete Technik: ISDN war in die Jahre gekommen, die Wartung immer schwieriger und Ersatzteile immer seltener zu bekommen.
- Kein Parallelbetrieb zweier Netze: Es machte ressourcentechnisch keinen Sinn, neben dem ISDN-Netz gleichzeitig ein modernes IP-Netz auf Glasfaserbasis aufzubauen und zu betreiben. „Ein Netz für alles“ lautete die Devise. Denn im IP-Netz läuft alles über einen Anschluss: Telefonie und Internet.
- Digitale Zukunft: Der neue IP-Standard machte neue Dienste wie Videokonferenzen und Unified Communications möglich.
Geplant war die Abschaltung von ISDN seitens der Telekom bis Ende 2018. Aufgrund der enormen Größe des Projekts dauerte es allerdings bis Ende 2019 bis alle Privatkunden umgestellt waren. Geschäftskunden wurden bis Ende 2020 vollends auf IP migriert.
Um die VoIP-Telefonie möglich zu machen, entschieden sich die meisten Kunden zum damaligen Zeitpunkt dafür, ihre lokale ISDN-Telefonanlage mittels SIP-Trunk oder Media-Gateway IP-fähig zu machen. Nur wenige Geschäftskunden stellten damals direkt auf eine virtuelle Telefonlage in der Cloud um.
Neuer Trend Cloud-Telefonanlage?
Bereits kurz nach der der Umstellung auf All-IP war klar, die Telefonie wird sich perspektivisch in Richtung Cloud weiterentwickeln. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen bietet die Software-basierte Telefonie interessante Vorteile.
Vorteile der Cloud-Telefonie:
- Nebenstellen können flexibel zu-/abgebaut werden
- Keine Wartung, keine Software-Updates einer physischen TK-Anlage
- Software immer auf dem aktuellsten Stand
- Großer Funktionsumfang mit oft >150 Funktionen
- Standortunabhängig, bessere Einbindung von Homeoffice
Die Cloud-Telefonanalage transportiert Telefongespräche als Datenpakete über das Internet (Voice over IP). Alle Funktionen der Telefonanlage werden im Rechenzentrum eines Anbieters gehostet. Eine vor Ort installierte TK-Anlage wird damit nicht mehr benötigt. Folglich entfällt für den Kunden die Wartung von On-premise-Hardware.
Für einen neuen Mitarbeiter ist schnell eine neue Nebenstelle dazugebucht. Verlässt ein Kollege das Unternehmen, kann die überzählige Nebenstelle je nach Anbieter wieder abgebaut werden. Das bedeutet: Die Kosten für Telefonie entsprechen oft aufgrund dieser Flexibilität viel besser dem tatsächlichen Bedarf.
Und da die Cloud-Telefonanlage standortunabhängig ist, ist Sprachtelefonie auch für remote Arbeit und im Homeoffice realisierbar. Eine Voraussetzung, die heute schon fast nicht mehr anders vorstellbar ist.
Andere Begriffe für Cloud-Telefonanlage sind übrigens Cloud PBX, IP Centrex oder virtuelle Telefonanlage.
2019 – noch vor der Pandemie – war unsere Expertenmeinung, dass in den kommenden zehn Jahren ca. 50 % aller Unternehmen in Deutschland auf die Cloud-Telefonie setzen werden. Denn die Vorteile gegenüber einer lokal-installierten Anlage überwiegen deutlich und auch die Erfahrung aus anderen Märkten wie USA und UK machte diesen Trend mehr als wahrscheinlich.
Aber wie sieht es heute aus? Hat sich die Cloud-Telefonanlage durchgesetzt? Ist sie weiterhin der große Trend in der Sprachtelefonie?
Teams-Telefonie auf dem Vormarsch
2020 stellte die Pandemie von heute auf morgen unser Arbeiten auf den Kopf. Der Großteil vieler Unternehmen schickte ihre Mitarbeiter ins Homeoffice. Innerhalb kürzester Zeit wurden getrieben durch die äußeren Umstände ganz neue Formen der virtuellen Zusammenarbeit entwickelt.
Der große Gewinner war dabei Microsoft Teams. Denn diese Plattform unterstützt sehr effektiv die virtuelle Kommunikation und Zusammenarbeit über Chat, Telefon und Video – und das mit nur einer Lösung.
Die Pandemie ist vorbei, aber Teams ist aus dem Arbeitsalltag vieler nicht mehr wegzudenken. Denn die Vorteile von Teams haben die Zusammenarbeit nachhaltig über diese Zeit hinaus verändert. Auch weiterhin setzen viele Unternehmen Teams in großem Umfang für die Kommunikation ein. Und das nicht nur intern, sondern auch extern.
Es entstehen mehr und mehr direkte Teams-zu-Teams-Kontakte auch mit extern. Über den Status kann man sehen, ob der gewünschte Ansprechpartner verfügbar ist. Schnell wird dann ein kurzer Chat zum Kunden geschickt. Mit nur einem Klick wird ein Anruf über Teams getätigt. Und das ohne, dass eine Telefongesellschaft involviert ist. Denn für einen Anruf von Teams zu Teams wird nur eine stabile Internetverbindung benötigt.
Möchte man während eines bestehenden Teams-Telefonats spontan gemeinsam ein Dokument ansehen, kann man mit einem weiteren Klick unkompliziert den Bildschirm teilen. Das macht sehr vieles einfacher und auch schneller.
Da Teams sowieso schon intern für die Sprachtelefonie genutzt wird und generell als Kommunikations-Hub im Einsatz bei vielen Geschäftskunden ist, ist es naheliegend, auch die Telefonie nach extern – zu Kontakten, mit denen man nicht direkt in Teams verbunden ist – in die Teams-Oberfläche zu integrieren.
Dafür gibt es drei Möglichkeiten:
- Teams als Standalone-Lösung
- Teams in Kombination mit einer Cloud-Telefonanalage
- Teams in Kombination mit einer On-premise-Telefonanlage
Für den Aufbau des Telefongesprächs wird ein teamsfähiger SIP-Trunk genutzt (SIP for Teams).
Zusätzlich gibt es mittlerweile teilweise bereits die Möglichkeit der Teams-Tiefenintegration im Mobilfunk.
Zusammenfassung
Unsere Spezialisten beobachten, dass normale SIP-Trunk-Telefonie rückläufig ist und die Cloud-Telefonanlage zwar im Markt zunimmt, aber nicht in dem Umfang wie ursprünglich erwartet. Stattdessen setzt sich, ausgelöst durch die Pandemie, immer stärker die Telefonie über Teams – auch mit extern – durch. Die Integration verschiedensten Kommunikationswege in nur einer Lösung und die besondere Art von effizientem und unkompliziertem Arbeiten über das eigene Unternehmen hinaus, die Teams ermöglicht, sind von großem Wert. Wir beobachten, dass Microsoft Teams im Geschäftskundenbereich sehr dominant ist. Unserer Expertenmeinung nach ist der große Zukunftstrend in der Sprachtelefonie deshalb die Teams-Telefonie.
Sprechen Sie uns an und nutzen auch Sie die Vorteile der Teams-Telefonie. Wir kennen uns aus und zeigen Ihnen, wie Sie die externe Telefonie in Ihre Teams-Lösung integrieren.