Die Idee, die immer komplexer werdenden Funktionalitäten einer Telefonanlage als Dienstleistung aus dem Internet bzw. der Netzplattform eines Providers zu beziehen, ist bestechend. Denn warum sollten Unternehmen heute noch in eine eigene Telefonieinfrastruktur investieren und sich mit deren Administration belasten, wenn sie Sprachanwendungen auch bedarfsgerecht, flexibel und zu transparenten Kosten von einem Provider als webbasierten Service beziehen können?
Die „virtuelle“ TK-Anlage – Wie funktioniert’s?
Eine Centrex-Lösung stellt zunächst alle Funktionen in Form von Diensten einer herkömmlichen Telefonanlage, die im eigenen Haus betrieben wird, dar. Darüber hinaus ergeben sich durch Zentralisierung in einem Hochleistungsrechenzentrum und die dadurch entstehenden Managed-Services weitere Vorteile, die eine herkömmliche Anlage nicht leisten kann. Hauptsächlich machen sich diese in Form von sichtbaren Einsparungen der Betriebskosten, Erhöhung der Flexibilität im Betrieb und den Qualitätsvorteilen in Sprache und Technologie bemerkbar.
Im ersten Schritt entfallen aufwändige Anschaffungskosten für eigene Hard- und Software, da sich das Equipment im Eigentum des Providers der IP-Centrex Lösung befindet und auch von diesem betrieben wird. Lediglich IP-Endgeräte müssen innerhalb des Unternehmens an das vorhandene Netzwerk angeschlossen werden, die nicht zwingend neu angeschafft werden müssen, wenn der Kunde schon entsprechende Endgeräte im Einsatz hat.
Der Kunde zahlt nur mehr einen monatlichen Grundpreis für die tatsächlich genutzten Nebenstellen der Anlage, da sich hinter der virtuellen Lösung ein Mietmodell ohne lange Vertragslaufzeiten verbirgt.
Laufende Kosten für externen Service, Reparaturen, Wartungen, Administration, Erweiterungen von Baugruppen und Schnittstellenlizenzen fallen weg. Weitere Betriebskosten für Raum, Strom und Energie entfallen ebenso. Technische Störungen werden direkt durch den ISP innerhalb der festgelegten Entstörfristen behoben. Der Kunde braucht sich nicht mehr um Software-Updates zu kümmern, denn diese werden zentral aufgespielt.
Das Konzept ist nicht ganz neu, und so genannte virtuelle Telefonanlagen sind keine Errungenschaft der letzten Jahre. Erste Centrex-Lösungen wurden bereits in den 60er Jahren in den USA eingesetzt.
Heute sind Centrex-Lösungen IP-basiert und können über das Internet bzw. aus der Netzplattform des Providers bezogen werden. Sie haben zudem einen neuen technologischen Reifegrad erreicht: Neben den Standardtelefoniefunktionen stehen mit einer virtuellen PBX auch Funktionalitäten wie Presence oder One-Number netzbasiert zur Verfügung und können z.B. über CTI (Computer Telephony Integration) mit Businessanwendungen integriert werden.
Gerade für mittelständische Unternehmen mit Filialstruktur, Heimarbeitsplätzen und Außendienstmitarbeitern rechnet sich eine virtuelle Lösung, da sie flexibel und skalierbar ist. Durch den zentralen Betrieb minimieren sich die Betriebskosten in allen Niederlassungen. Das Einrichten neuer Nebenstellen ist jederzeit möglich. Neue Standorte können schnell integriert werden. Die Mitarbeiter telefonieren national und international von überall mit nur einer Durchwahl und sind jederzeit unter dieser zu erreichen, selbst bei einem Leitungsausfall. Durch eine Voreinstellung über die Web-Schnittstelle der Anlage kann jedes Endgerät etwa zu einer Mobilnummer weitergeleitet werden.
Die TK-Anlage aus dem Netz – Die Lösung der Zukunft?
„Virtuelle Telefonanlagen“, „Telefonanlagen aus dem Netz“ oder „IP-Centrex-Lösungen“ – die Bezeichnungen sind ebenso vielfältig wie die Anbieter, die sich am Markt positionieren. Allerdings ist – trotz des bestechenden Konzepts – die Marktakzeptanz in Deutschland noch gering.
Das Lösungskonzept und vor allem der Business Case scheinen deutschen Anwenderunternehmen noch weitgehend unbekannt zu sein. Dies gilt insbesondere für den Mittelstand, so die Ergebnisse einer aktuellen Studie. Demnach kennen 61 Prozent der mittelständischen Entscheider weder die Begriffe „virtuelle Telefonanlage“, noch „IP-Centrex“ oder „Hosted PBX“.
Dennoch spricht einiges dafür, dass sich „Voice as a Service“ durchsetzen wird:
Viele neue Produkte drängen auf den Markt, neben spezialisierten neuen Anbietern bieten auch die „großen“ etablierten Netzbetreiber mittlerweile entsprechende Lösungen an.
Die zunehmende Breitbandpenetration unterstützt zusätzlich flächendeckende Nutzungsmöglichkeiten. Der weltweite Rollout von NGNs (Next Generation Networks) versetzt Provider in die Lage, die Verfügbarkeit und Qualität der gehosteten Kommunikationsservices durch Quality of Service sicherzustellen.
Vor-/Nachteile von IP-Centrex
Eine virtuelle Telefonanlage hat eine Reihe von Vorzügen im Vergleich zu einer TK-Lösung vor Ort:
- alle Features einer TK-Anlage für Großunternehmen
- keine Hardware-Anschaffung notwendig (allenfalls Telefone)
- Plug&Play, Selbstadministration über Web-Frontend
- jederzeit Up- und Downgrade (man zahlt nur, was man nutzt)
- kein separater Telefonanschluss mehr notwendig
- räumliche Unabhängigkeit (weltweiter Zugriff über das Web)
- Zusammenschaltung verschiedener Unternehmensstandorte und Einbindung von Heimarbeitsplätzen weltweit
- redundanter Betrieb im Rechenzentrum
IP-Centrex hat aber auch einige Nachteile im Vergleich zu einer stationären TK-Anlage:
- begrenzter Einfluss auf das System
- abhängig von einem Anbieter
- hochverfügbare IP-Verbindung nötig (fällt die Internetleitung aus, geht auch kein Telefon mehr)
Eine Lösung auch für Ihr Unternehmen?
Ist die „TK-Anlage aus dem Netz“ auch für Ihr Unternehmen eine passende Lösung?
Werden die verfügbaren Produkte und Lösungen in der Praxis Ihren Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Sprachqualität gerecht?
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