Definition IIoT: Das Internet der Dinge im industriellen Umfeld
IIoT steht für „Industrial Internet of Things“. Es ist die industrielle Ausprägung des Internet of Things (IoT, Internet der Dinge). Bei den IIoT-Konzepten stehen nicht Anwender und Verbraucher im Mittelpunkt, wie es beim IoT der Fall ist. Stattdessen konzentriert sich das Industrial Internet of Things auf industrielle Anwendungen und Prozesse. Smarte Maschinen sind schneller, exakter, effizienter und kostengünstiger als manuell oder von Menschen gesteuerte Abläufe.
Spricht man vom Industrial IoT, fallen meist auch die Begriffe „Industrie 4.0“ und „vierte industrielle Revolution“. Beides bedeutet das Gleiche und bezieht sich auf Konzepte der Automatisierung, KI, ML, Machine-to-Machine-Kommunikation und Big Data.
Ziele des Industrial Internet of Things
Ein wichtiges Ziel des IIoT ist die Steigerung der Effizienz, die wiederum in einer höheren Produktivität, schnelleren Prozessen und Kosteneinsparungen resultiert. Eine zentrale Rolle spielen dabei intelligent vernetzte Sensoren. Die mit ihnen gewonnen Daten sind die Grundlage für automatisierte Steuerungen, selbstlernende Maschinen sowie generell für intelligente Prozesse industrieller Anlagen und Maschinen. Weiterhin sorgt das Industrial Internet of Things für einen erhöhten Arbeitsschutz. Und schließlich ermöglicht es neue Geschäftsmodelle und -chancen.
IoT vs. IIoT: Was sind die Unterschiede?
Das Internet of Things (IoT) und das Industrial Internet of Things (IIoT) haben viele Technologien und Konzepte gemeinsam. Der Unterschied liegt in dem Bereich, in dem sie jeweils eingesetzt werden.
So steht beim IoT der Benutzer bzw. die menschliche Interaktion mit den IoT-Geräten und -Sensoren im Mittelpunkt. Deshalb nennt man es auch „Consumer IoT“. IoT-Geräte interagieren mit ihrem Benutzer, weisen auf Ereignisse hin oder warnen vor Problemen. Ihr Zweck ist es, den Komfort für ihre Benutzer zu steigern (z. B. Smart Home-Technologien).
Dagegen bezeichnet das Industrial Internet of Things (IIoT) – wie der Name schon nahelegt – den Einsatz von IoT-Geräten im industriellen Umfeld. Es geht dabei nicht um die Interaktion von Mensch und Maschine, sondern um die Steuerung und Überwachung von Produktionsprozessen. Die zu verarbeitenden Datenmengen sowie die Komplexität ist beim IIoT viel höher als beim IoT. Außerdem sind IIoT-Geräte deutlich hochwertiger und teurer, da ihre Sensoren empfindlicher, präziser und widerstandfähiger gegen Wasser, Staub, Hitze und Kälte sein müssen.
In diesen Bereichen wird IIoT eingesetzt
Das Industrial Internet of Things wird in verschiedenen Bereichen der Industrie angewendet. Das können zum Beispiel produzierende Betriebe, Logistikunternehmen, die Agrarwirtschaft, die Medizinbranche sowie Energieversorger sein. Zum Einsatz kommen intelligente Sensoren, die Maßnahmen auslösen oder auf eine anstehende Maßnahme aufmerksam machen können. Ein Beispiel ist Beleuchtung, die durch Bewegungsmelder aktiviert wird: Sensoren erkennen Bewegung und schalten das Licht ein. Außerdem können intelligenten Sensoren von der Norm abweichende Betriebsbedingungen erkennen und die Bediener der Anlagen/Maschinen vor möglichen Problemen warnen.
Die Haupteinsatzgebiete des Industrial Internet of Things sind:
- Intelligente Produktion
Die Fertigung profitiert beim Einsatz von IIoT-Technologie bei der Überwachung der Fertigungsmaschinen und -systeme. Durch die Integration von Sensoren können die produzierenden Maschinen in Echtzeit Daten analysieren, miteinander kommunizieren und Steuerungssysteme informieren. Das verbessert die Effizienz.
- Predictive Maintenance
Ebenfalls trägt zur Effizienzsteigerung von Industriebetrieben die vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) bei. Intelligente Sensoren liefern Informationen zu Zustand und Leistung der Anlagen sowie zur Funktion einzelner Maschinenteile. Auf diese Weise können Ausfälle früher und genauer vorhergesagt und Ausfallzeiten minimiert werden.
- Energie-Management
Die industrielle Fertigung verbraucht häufig sehr viel Energie. Aber mit Hilfe der Daten von IIoT-Sensoren können Unternehmen ihre Energienutzung optimieren und auf diese Weise den Energieverbrauch und Kosten reduzieren. So können die intelligenten Sensoren zum Beispiel feststellen, an welchen Stellen die meiste Energie verbraucht wird und wo ineffizienten Maschinen arbeiten. Schon kleine Verbesserungen können zu deutlichen Einsparungen führen.
IIoT-Technologien
Diese Technologien kommen im Industrial Internet of Things zum Einsatz:
- Mobile und kabelgebundene Vernetzung
- Big Data
- Edge Computing
- Cloud Computing
- Cyber-physische Systeme (CPS)
- Künstliche Intelligenz (KI)
- Machine Learning (ML)
Vorteile des Industrial Internet of Things
- Höhere Effizienz
- Weniger Ausfallzeiten
- Intelligentere Entscheidungen
- Kosteneinsparungen
- Höhere Kundenzufriedenheit
- Neue Geschäftsmodelle
Nachteile des IIoT
- Die Verwaltung einer Vielzahl verschiedener Geräte ist z. T. mit hohem personellen und zeitlichen Aufwand verbunden
- IIoT-Geräte verschiedener Hersteller sind unter Umständen nicht miteinander kompatibel, was zu Abhängigkeiten von bestimmten Anbietern bzw. Herstellern führt
- Die Wahrscheinlichkeit von Sicherheitslücken und Cyberangriffen nimmt durch den erheblich gestiegenen Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnik zu
Ausblick: Wie geht es weiter?
Die Relevanz des Industrial Internet of Things wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Denn für die Konkurrenzfähigkeit von Unternehmen ist der Einsatz von IIoT-Technologie immer entscheidender. Man erwartet bis 2025 30,9 Milliarden vernetzte Geräte auf der ganzen Welt. Bis 2028 soll der IIoT-Markt ein weltweites Volumen von 1,11 Billionen US-Dollar erreichen.
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