Was tun mit alten Smartphones & Co.: Reparieren, verkaufen oder recyceln?
Die Herstellung von Smartphones, Tablets, Laptops & Co. verbraucht unzählige wertvolle Rohstoffe. Leider belastet der Abbau dieser Rohstoffe die Umwelt und erfolgt meist unter menschenunwürdigen und gesundheitsschädlichen Bedingungen. Dabei könnte man die Rohstoffe – Metalle und Seltene Erden – auch aus alten ausrangierten Geräten gewinnen. Laut Bitkom lagerten im vergangenen Jahr etwa 210 Millionen alte Handys in Deutschlands Schubladen. Das sind etwa 5,25 Geräte pro Haushalt! Allein der Metallwert dieser Geräte beträgt rund 240 Millionen Euro. Diese Schubladenhandys zählen zur sog. „urbanen Mine“. Abgebaut wird in dieser Mine nicht mit Bagger und Hacke, sondern durch Recycling. Urban Mining fokussiert sich auf die Rohstoffe, die in Häusern, Brücken, Autos aber auch in Smartphones und Tablets lagern. Um diese Rohstofflager aber überhaupt nutzen zu können, müssen Verbraucher ihre Altgeräte natürlich dem Recycling zuführen und nicht ungenutzt in der Schublade liegen lassen.
Was ist Urban Mining?
Urban Mining sichert und birgt urbane Rohstoffe dort, wo Menschen leben: In Städten und dicht besiedelten Gebieten. Auf diese Weise werden Städte zu Rohstoffminen. Die urbane Mine beschreibt im Gegensatz zur klassischen Rohstoffmine menschengemachte Rohstoffvorkommen. Das sind langlebige Güter wie z. B. Elektrogeräte und Autos, aber auch Gebäude und andere Infrastrukturen. Sind diese Güter alt oder defekt, landen sie in der Regel im Müll. Fachleute sprechen bei diesem menschengemachten Bestand an Materialien auch vom sog. „anthropogenen Lager“. Es handelt sich dabei vor allem um die Gewinnung nicht erneuerbarer Rohstoffe wie Sand, Metalle, Lehm, Kies oder Edelsteine. Die größte Schwierigkeit beim Urban Mining: Es ist schwer abzuschätzen, welche Rohstoffe wie und wann zurückkommen.
Die Rohstoffe der Erde sind endlich und die Belastung auf Naturräume und ihre Ökosysteme steigt. Die Wiederaufbereitung z. B. von Metallen oder Baumaterialien kann dazu beitragen, die natürlichen Ressourcen zu schonen. Gleichzeitig werden dabei auch Treibhausgasemissionen, die Grundwasserbeeinträchtigung und der Verlust an Biodiversität reduziert.
Urban Mining: Welche Rohstoffe stecken in Smartphones?
Die Schubladenhandys gehören zur sog. urbanen Mine. Das Material, das in ihnen steckt, könnte theoretisch den Materialbedarf neuer Smartphones für mehr als zehn Jahre decken. Theoretisch deshalb, da nicht alle dieser ungenutzten, ausrangierten Mobilfunk-Geräte dem Recycling zugeführt werden. Und selbst wenn dem so wäre, wären nicht alle Geräte vollständig recycelbar. Trotzdem ist diese Zahl sehr eindrucksvoll.
In den 210 Millionen Handys, die derzeit in Deutschlands Schubladen schlummern, stecken unter anderem etwa 3,4 Tonnen Gold, 1.300 Tonnen Kupfer und 520 Tonnen Nickel. Allein der Wert dieses Metalls beträgt rund 240 Millionen Euro, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Im Vergleich dazu liegt der Materialwert der 2023 verkauften Smartphones bei „nur“ 23,5 Millionen Euro.
Welche Möglichkeiten gibt es für defekte und ausgemusterte Smartphones?
Auch wenn Recycling essentiell ist, um die urbane Mine „altes Smartphone“ überhaupt nutzbar zu machen, ist es nicht immer die erste Wahl. Denn ein ressourcenschonender Umgang beginnt damit, die Geräte möglichst lange zu nutzen. Je nach Zustand des Smartphones oder Tablets sollten ausgemusterte oder defekte Geräte zuerst weiterverkauft oder repariert werden, bevor sie ordnungsgemäß recycelt werden.
Reparieren
Je nach Art des Defekts oder Schadens kann sich eine Reparatur des Smartphones oder Tablets lohnen. Auch ein schwacher Akku lässt sich austauschen. Idealerweise übernimmt das ein spezialisierter Reparaturservice mit dem entsprechenden Fachwissen. Auch Hersteller oder Verkäufer des Gerätes sind geeignete Anlaufstellen. Insbesondere wenn das Gerät noch unter Garantie steht. Unbedingt zu vermeiden ist es, im Garantiezeitraum zu versuchen, den Defekt eigenhändig zu beheben. In diesem Fall erlischt die Garantie. Wird Ihre Unternehmensflotte an mobilen Geräten von uns betreut, können Sie sich jederzeit mit ihrem defekten Gerät an MPC wenden. Wir kümmern uns für Sie im Rahmen unseres Mobile LifeCycle Managements schnellstmöglich und unkompliziert um die Reparatur oder den Austausch des Gerätes.
Weitergeben oder weiterverkaufen
Das abgelegte Smartphone weiterzugeben oder zu verkaufen und ihm so ein „zweites Leben“ zu schenken, ist eine immer geläufigere, ressourcenschonende Praxis. In der Zwischenzeit gibt es einige professionelle Anbieter von sog. refurbished Smartphones. Fachkräfte führen eine Aufbereitung durch, indem sie das an sie weiterverkaufte Gerät prüfen, Defekte beheben, den Akku tauschen und neue Software aufspielen. Leichte Kratzer können bestehen bleiben, beeinträchtigen aber natürlich nicht die Funktonalität. In der Regel geben die Anbieter auch eine Garantie. Diese generalüberholten Gebrauchtgeräte sind eine gute Alternative für denjenigen, der Kosten sparen will.
Recyceln
Um Urban Mining überhaupt möglich zu machen, müssen Altgeräte und die in ihnen steckenden Rohstoffe, im ersten Schritt dem Recycling zugeführt werden. Smartphone-Recycling ist der richtige Weg, wenn sich eine Reparatur nicht mehr lohnt und auch eine Weitergabe an Freunde/Bekannte oder ein Weiterverkauf nicht sinnvoll ist.
Hier kann das Smartphone ordnungsgemäß recycelt werden:
- Rückgabe im Elektrofachhandel: Geräte, die kleiner als 25 cm sind – das trifft auf Smartphones zu – können unentgeltlich zurückgegeben werden. Auch wenn man nichts kauft. Oft geht das mittlerweile sogar im Supermarkt.
- Entsorgung beim Wertstoffhof
- Recycling-Lösungen vieler Mobilfunkanbieter: Rücknahme der Geräte erfolgt entweder durch den Mobilfunkanbieter selber. Oder sie arbeiten mit Partnern wie dem „Nabu“ (Naturschutzbund) zusammen. Der Nabu lässt die gesammelten Geräte für gute Zwecke wiederaufbereiten oder entsorgt sie umweltschutzgerecht.
Bitte auf gar keinen Fall das alte Gerät im Hausmüll entsorgen. Um Ressourcen zu schonen und wiedernutzbar zu machen und die Umwelt zu schützen, ist ein ordnungsgemäßes Recycling der richtige Weg. Das alte Handy in die Schublade zu legen, ist aus ökologischer Sicht keine gute Option.
Achten Sie auf eine zertifizierte Datenlöschung vor Weitergabe oder Recycling
Bevor das Altgerät dem Recycling zugeführt wird, müssen neben SIM und ggf. Speicherkarte unbedingt die persönlichen, gespeicherten Daten auf dem Gerät entfernt werden. Das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen reicht hier nicht aus. Denn Hacker können sensible Daten auch danach noch auslesen. Wir organisieren die Rücknahme Ihrer ausgedienten Firmenhandys für Sie und sorgen für eine zertifizierte, bestätigte Löschung der Daten. Die zurückgegebenen Geräte werden anschließend dem Gebrauchtmarkt zugeführt oder ordnungsgemäß verwertet.
Urban Mining ist eine gute Möglichkeit, um Rohstoffe, die in Smartphones und Co. verbaut sind, wiedernutzbar zu machen und auf diese Weise natürliche Ressourcen zu schonen. Bei der Entsorgung oder Weitergabe Ihrer Firmenhandys sollte aber einiges berücksichtigt werden. Wir kümmern uns für Sie darum. Nehmen Sie hier Kontakt mit uns auf.