Automatisierte Konfiguration von Netzwerkgeräten aus der Ferne.
Insbesondere SD-WAN, 5G und IoT haben in den letzten Jahren zu einer Veränderung der Netzinfrastruktur von Unternehmen beigetragen. Im Zuge dessen steigt die Anzahl zu integrierender Abschlussgeräte (Edge Devices) massiv und stetig an. Die Notwendigkeit, jede Gerätekonfiguration von einem IT-Mitarbeiter vor Ort durchführen zu lassen, kostet aber Zeit und Geld. Mit Hilfe von Zero Touch Provisioning (ZTP) ist nun eine Konfiguration neuer und bestehender Netzwerkgeräte aus der Ferne möglich.
Was ist Zero Touch Provisioning?
Zero Touch Provisioning ist eine Basisfunktion, die es möglich macht, innerhalb des Firmennetzwerks sog. Edge Devices (intelligente Endgeräte) aus der Ferne – ohne menschliches Einwirken vor Ort – zu konfigurieren. Im Vergleich zu dieser automatisierten Konfiguration sind lokale, manuelle Konfigurationen deutlich zeitaufwändiger und kostenintensiver.
ZTP macht es möglich, ein Neu- oder Austauschgerät lediglich zum Standort zu schicken. Vor Ort kann ein dort anwesender Mitarbeiter ohne IT-Kenntnisse das Gerät physisch installieren und einschalten. Anschließend wird mit Hilfe von ZTP die Konfiguration durchgeführt und das Gerät mit dem Managementsystem verbunden.
Aktuell gibt es noch keinen einheitlichen Standard, der beschreibt, was genau alles unter dem Begriff „Zero Touch Provisioning“ zu verstehen ist. Auch wenn das Konzept bereits praktisch angewandt wird und zukünftig sehr schnell an Bedeutung gewinnen wird (SD-WAN, 5G, IoT), befindet sich die Definition des Begriffs noch in der Entwicklung. Das liegt zum Beispiel daran, dass es auf dem Markt nicht nur viele verschiedene Anbieter für intelligente Endgeräte gibt, sondern auch für die sogenannten Netzwerkdienste (NFV-Funktionen). Mit der Vielfalt der technischen Produkte und Funktionalitäten steigt gleichzeitig die Zahl der Anbieter, deren Lösungensansätze sich wiederum ggf. unterscheiden.
Zero Touch Provisioning und Network Functions Virtualization (NFV)
Im Zuge der Cloudifizierung und Internationalisierung erfordert die Netzinfrastruktur zunehmend schnellere und dynamischere Reaktionen. Sowohl ZTP als auch NFV unterstützen diese Entwicklung. Während Zero Touch Provisioning die grundsätzliche Möglichkeit einer automatisierten Konfiguration aus der Ferne beschreibt, können je nach angebotener ZTP-Lösung und sofern eine intelligente SD-WAN-Plattform zur Verfügung steht, zusätzliche Dienste/Features auf dem Endgerät oder aus der Cloud mittels NFV dazu gebucht, freigeschaltet bzw. lizensiert werden. Dazu zählen zum Beispiel folgende Netzwerkfunktionen: Firewall, WAN-Optimierer, Antivirus-Funktionen etc.
Vorteile von Zero Touch Provisioning
- Automatisiert und schnell
Ein entscheidender Vorteil von ZTP ist die Automatisierung und damit einhergehend die Schnelligkeit, mit der Änderungen am Unternehmensnetzwerk durchgeführt werden können. Insbesondere wenn die Unternehmensstandorte national/international verteilt liegen und man auf IT-Ressourcen vor Ort verzichtet möchte.
- Transparent und übersichtlich
Zero Touch Provisioning reduziert die Komplexität der Netzwerkinfrastruktur. Gerade vor dem Hintergrund, dass die Netze heute immer mehr Funktionen können müssen und damit die Komplexität und Anzahl der Endgeräte innerhalb des Netzwerks steigt, ist das besonders wichtig. Denn mit Hilfe von ZTP kann man viele oder sogar alle Features innerhalb eines Gerätes bündeln. Das dann wiederum aus der Ferne konfiguriert werden kann. Das schafft deutlich mehr Transparenz und Übersicht im Netzwerk.
- Weniger aufwändig
ZTP reduziert den Aufwand der IT-Ressourcen deutlich. Beispielsweise bei einem nationalen und/oder internationalen Roll-out vieler Endgeräte. Denn ZTP kompensiert fehlendes IT-Know-how an den Remote-Standorten. Der Vor-Ort-Einsatz eines qualifizierten IT-Technikers ist dann nicht mehr notwendig. Und auch generell wird das zeitintensive Überwachen und Administrieren der Netzwerk-Landschaft mit Hilfe von ZTP deutlich vereinfacht und beschleunigt.
Zusammen tragen die oben genannten Vorteile zu einer deutlichen Kosteneinsparung bei: IT-Ressourcen werden geschont und Zeit eingespart.
Fazit
Insbesondere vor dem Hintergrund der sich verändernden Netzwerklandschaft, gewinnt ZTP mit seinen Vorteilen zukünftig stark an Bedeutung. Schon heute ist kaum ein SD-WAN-Projekt ohne Zero Touch Provisioning denkbar. Wer sein Firmennetzwerk auf SD-WAN und NFV-Funktionalitäten umstellt, wird zwangsläufig mit ZTP in Berührung kommen. ZTP macht sich besonders dann bezahlt, wenn Sie häufig Geräte an Remote-Standorten ohne lokales IT-Personal installieren/administrieren müssen.
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